Der Hohe Dom St. Peter und St. Georg, auch bekannt als Bamberger Kaiserdom, zählt zu den bedeutendsten Sakralbauten Deutschlands und steht gemeinsam mit der gesamten Bamberger Altstadt auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. 1012 von Kaiser Heinrich II. geweiht, verkörpert er den Anspruch und die Geisteshaltung des mittelalterlichen Kaisertums und war damit nicht nur religiöses Zentrum, sondern zugleich Ausdruck weltlicher Macht und imperialer Repräsentation. Nach mehrfachen Zerstörungen und Wiederaufbauten erhielt der Dom im 13. Jahrhundert seine heutige Gestalt; besonders prägend sind zudem die vier Türme, die 1766 neugestaltet wurden und das Stadtbild Bambergs bis heute bestimmen.

Auch im Inneren birgt der Bamberger Dom Kunstwerke von internationalem Rang – darunter den berühmten „Bamberger Reiter“, die Grabmäler des heiliggesprochenen Kaiserpaars Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde sowie das Papstgrab Clemens’ II. – das einzig existente Papstgrab nördlich der Alpen. Damit ist der Dom ein Schlüsselmonument europäischer Kunst- und Kirchengeschichte und zugleich ein lebendiger Erinnerungsort an das Mittelalter.

Die Überlieferung zum Bamberger Dom ist entsprechend reichhaltig: Sie umfasst mittelalterliche Baupläne und Archivalien aus der fürstbischöflichen Verwaltungsphase ebenso wie Skizzen- und Hüttentagebücher sowie moderne Bestandskartierungen, Material- und Maßnahmenpläne und umfangreiche Schadenskartierungen. Diese Fülle an Informationen wächst stetig weiter – jede Generation von Forscherinnen, Architektinnen und Restauratorinnen fügt neue Daten hinzu, die sowohl mit den historischen Quellen als auch dem Gebäude selbst in Beziehung gesetzt werden müssen.

Die Strukturierung, Sicherung und langfristige Verfügbarkeit dieser Daten sind zentrale Aufgaben moderner Denkmalpflege. Der Bamberger Dom war daher einer der ersten Monumentalbauten, die im Rahmen des MonArch-Projekts digital erfasst wurden. Seit Beginn der Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg wurden dazu mehr als 30.000 Dokumente wie Pläne, Befunde, Fotografien, Analysen und Berichte in MonArch hinterlegt – damit gilt der Dom als Vorreiter der digitalen Denkmalerfassung. Nur so wird gewährleistet, dass das Wissen um Baugeschichte, Bestand und Erhaltungszustand des Bamberger Kaiserdoms nicht nur bewahrt, sondern auch über Generationen hinweg nutzbar bleibt. MonArch trägt entscheidend dazu bei, die komplexe Geschichte des Bamberger Doms dauerhaft zu dokumentieren – und schafft damit ein stabiles Fundament für Forschung, Restaurierung und die Zukunft dieses einzigartigen Kulturdenkmals.