(Quelle: Universität Bamberg )

Das UNESCO-Architekturschutzgebiet der Altstadt von Buchara (Usbekistan) gehört zu den bedeutendsten Ensembles historisch gewachsener Stadtstrukturen in Zentralasien mit einer großen Zahl wichtiger Einzeldenkmäler und einzigartigen, in Nutzung und Bestand historisch gewachsenen Stadtvierteln. Das Forschungsprojekt „Denkmal und Kontext in Buchara“ verfolgte einen interdisziplinären Ansatz und wurde in deutsch-usbekischer Kooperation mit österreichischer Beteiligung durchgeführt.

Das Stadtviertel „Khoja Zainuddin“ zeichnet sich durch relativ intakte traditionelle Strukturen aus. Kern des Viertels ist die gleichnamige Moschee, ein Bauwerk von überregionalem kunsthistorischem Rang.

In mehreren Teilprojekten wurden Fragen der Bauforschung, Kunstgeschichte und Stadtgeschichte bearbeitet und denkmalpflegerische Perspektiven für das Stadtviertel entwickelt: Die exakte Dokumentation des Bestandes unter Einsatz modernster Technologie (Laserscan) bildete die Grundlage für eine Erarbeitung der Baugeschichte. In der Khoja-Zainuddin-Moschee ist der Gebetssaal mit einer eindrucksvollen, vielfarbigen Kombination von glasierten Fliesen, Stuck und Wandmalereien dekoriert, die keine substantiellen Veränderungen durch Restaurierung in neuerer Zeit erfahren haben. Die Materialien und Dekortechniken wurden mit naturwissenschaftlichen Analysen genauestens untersucht.

Eine wichtige Rolle spielte auch die Untersuchung von Holzkonstruktionen. Dabei wurden auch die methodischen Perspektiven für den Einsatz von Dendrochronologie eruiert. Stilvergleiche mit anderen Bauten gaben Aufschluss über die kunsthistorische Stellung der Moschee und benachbarter Gebäude und eröffneten einen neuen Blick auf die Architekturgeschichte Zentralasiens im 16. Jahrhundert. Die Auswertung von Schriftquellen zum Khoja-Zainuddin-Komplex erschließt Informationen über dessen Nutzung und die Einbindung in die soziale Struktur der Stadt.

TitelÖffentliche und private Architektur in Buchara in der Zusammenschau von islamischer Kunstgeschichte, Restaurierungswissenschaft und Bauforschung
Laufzeit2008 – 2012
MittelgeberDeutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)