Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützte Projekt war eine Kooperation des Instituts für Archäologie, Bauforschung und Denkmalpflege (IABD) und dem Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften der Universität Bamberg, dem Institut für Informationssysteme und Softwaretechnik (IFIS) der Universität Passau und dem Staatlichen Hochbauamt Passau mit der Staatlichen Dombauhütte.

Im Laufe der Geschichte haben sich für historische Bauwerke eine Vielzahl an Dokumenten zu bauwerksbezogenen Problemen angesammelt. Die Archivierung der schriftlichen, fotografischen oder digitalen Quellen wird aufgrund der Informationsfülle und der Verschiedenartigkeit der Datenträger zunehmend schwieriger. Auch sind Informationen zum Fortschreiten umweltbedingter Schäden häufig nicht mit den von ihnen betroffenen Bauteilen korreliert. Das digitale Dombauarchiv soll deshalb als multifunktionales Informationssystem die Verwaltung gebäuderelevanter Daten strukturieren und künftige Projektierungen unterstützen. Es ist essentieller Bestandteil eines präventiven Pflege- und Vorsorgekonzeptes, das umweltrelevante Gebäudeschäden frühzeitig erkennen lässt und ein gezieltes Eingreifen ermöglichen soll. Das System besteht zum einen aus einer vom Institut für Informationssysteme und Softwaretechnik (IFIS) der Universität Passau erstellten zentralen Archivierungssoftware mit einem am Bauwerk orientierten Inventarisationssystem, zum anderen aus einem Kartierungs-Tool auf der Basis mobiler Endgeräte, für das der Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften der Universität Bamberg zuständig ist.

Die Entwicklung der bauwerksorientierten Archivierungssoftware und des Kartierungstools wurde im Juni 2003 parallel gestartet. Sie wurden dabei kontinuierlich Praxistests unterzogen und an die Bedürfnisse der Anwender und Anwenderinnen angepasst. Schwerpunkt der Entwicklung waren die Optimierung der Archivfunktion mit Einrichtung einer intelligenten Informationssuche und der Gewährleistung der Datensicherheit sowie die Erstellung einer Software zur fortschreibbaren kartographischen Dokumentation am Objekt. Die Arbeitsschritte gliederten sich in mehrere Stufen. Nach der Festlegung von Muster- und Testflächen für die Datenermittlung des Schadensverlaufes wurde die Kartierungsstruktur für die am Objekt vorzunehmenden Dokumentationsarbeiten erstellt. Zur Aufbereitung und Auswertung bereits vorhandener und neuer Daten wurden im Informationssystem sämtliche Datensätze auf einer gemeinsamen Plattform gelesen und bearbeitet. Dies betrifft die Verknüpfungen zu anderen Detailkarten, schriftlichen Erläuterungen, Fotobelegen oder fachwissenschaftlichen  Untersuchungen. Die Strukturierung der Daten erfolgte durch ein hierarchisches Anlagenkennzeichnungssystem, das auf Planunterlagen des Gebäudes basierte.

TitelEntwicklung und modellhafte Anwendung eines digitalen Dokumentationssystems zur Erfassung von Umweltschäden als Teil eines umfassenden Pflege- und Vorsorgesystems an der Passauer Domkirche (Bayern).
Laufzeit19.03.2003 – 15.11.2005
MittelgeberDeutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Förderbereich Umwelt und Kulturgüter / Dokumentation
Projektnummer21082/01 (www.dbu.de/projekt_21082/_db_799.html)